Impuls für die Woche
Mit Gott per Du
"Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft."
(Psalm 138,3)
Jüdinnen und Juden ist der Name Gottes so heilig, dass sie ihn niemals aussprechen und G*tt schreiben. Wie erstaunt müssen die Menschen um Jesus gewesen sein, als er sagte: „Wenn ihr betet, so sprecht: Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.“ (Lukas 11,2).
Ich darf Gott duzen, mit Gott wie zu einem Vater oder wie zu einer Mutter sprechen. Ganz vertraut, ganz intim, mit vielen Worten oder im Schweigen. Auch wenn ich Gottes Wesen nicht erfassen kann, auch wenn mich Zweifel plagen.
Ein älterer Herr, der sich in Distanz zu Gott fühlt, sagte mir einmal: „Ich bin mit Gott per Sie“. Daraus entwickelte sich ein interessantes Gespräch. Andere erzählen mir Situationen, in denen sie Gottes Kraft gespürt haben im Gebet. Manche praktizieren das Herzensgebet, andere das Sprachengebet – eine große Vielfalt an Gebetsformen hat sich entwickelt. Mir gefällt, wie Martin Buber seine Erfahrungen in eindrückliche Worte gefasst hat:
Wo ich gehe – du!
Wo ich stehe – du!
Nur du, wieder du, immer du!
Du, du, du!
Ergeht`s mir gut – du!
Wenn`s weh mir tut – du!
Nur du, wieder du, immer du!
Du, du, du!
Himmel – du, Erde – du,
Oben – du, unten – du,
Wohin ich mich wende, an jedem Ende
Nur du, wieder du, immer du!
Du, du, du!
(Martin Buber)
Impulse
- Was ist meine Art zu beten?
- Wie hat sich meine Gebetspraxis im Laufe meines Lebens verändert?
- Wo habe gespürt, dass Kraft aus dem Gebet kommt?
Diese Spur wurde gelegt von Maren Dettmers
Aus Spurensuche vom 23. September